Der Grazer Schlossberg

Der Grazer Schlossberg ist ein wuchtiger Fels aus Dolomitengestein mitten in der Altstadt von Graz. Er liegt an der Mur und ragt 123 Meter über den Grazer Hauptplatz. Auf ihm befindet sich der Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt. Ebenfalls zu finden ist hier der Glockenturm mit seiner Glocke, der berühmten „Liesl“, die Schlossberg-Kasematten, in denen öfters Veranstaltungen stattfinden und der 94 Meter Tiefe Türkenbrunnen. Als Kern der Altstadt von Graz ist der Schlossberg Teil des UNESCO-Weltertbes Stadt Graz.

Nicht mehr zu finden auf dem Schlossberg ist die ehemalige Burg. Nicht einmal Napoleon schaffte es sie im 19. Jahrhundert einzunehmen. Erst als dieser durch die Besetzung Wiens im Jahr 1809 Graz erpresste, ergab sich die Stadt. Als Tribut musste die Burg abgetragen werden und nur Glocken- und Uhrturm durften stehen bleiben. Es kam zur so genannten Schleifung. Rund 30 Jahre später legte Ludwig Freiheit von Weidemann Spazierwege und einen romantischen Garten auf dem Schlossberg an. So wurde der Hügel zu einem Park und zum beliebten Ausflugsziel für die Grazer Bevölkerung.

Eine besondere Bedeutung hatte der Schlossberg im Zweiten Weltkrieg. Ein über sechs Kilometer langes Stollensystem wurde angelegt, dieses diente als militärische Zentrale, aber gleichzeitig auch als Luftschutzbunker für rund 40.000 Menschen. Zum Teil sind jene Stollen auch heute noch in Verwendung. So gibt es hier den Schlossberglift, die Märchenbahn, die Schlossbergrutsche und die Veranstaltungshallte „Dom im Berg“. Außerdem gibt es einen Verbindungswegs zwischen Schlossbergplatz und dem Karmeliterplatz. 

Viele Wege führen auf den Schlossberg. Bevor man also die herrliche Aussicht auf die Stadt genießen kann, muss zunächst entschieden werden, welchen Weg man hinauf nimmt, ganz abhängig von Lust und Laune – und Sporteifer. Erreichbar ist der Schlossberg über die Schlossbergbahn, über den Schlossberglift, über 260 Stufen bis zum Uhrturm direkt oder über andere verschlungene Wege. 

Ganz besondere Ausblicke erlaubt die Schlossbergbahn. Es handelt sich um eine Standseilbahn, die seit 1894 den Berg von der Westseite erschließt. Im Jahr 2004 wurden 2 neue Wagen mit Glasdächern in Betrieb genommen, die einen eindrucksvollen Ausblick auf die Stadt während der Fahrt erlauben. Die Fahrtzeit beträgt rund vier Minuten, die Schlossbergbahn überwindet dabei eine Steigung von rund 60%. 

Im Inneren des Berges befindet sich der Schlossberglift. Er bringt seit dem Jahr 2000 bis zu 15 Personen innerhalb von 1 1/2 Minuten auf den „Gipfel“ des Haushügels von Graz. Eine Fahrt mit dem Lift ist günstiger als mit der Bahn und besonders geeignet für Besucher, die besonders schnell auf den Schloßberg kommen möchten.

Der im 1. Weltkrieg angelegte Kriegsstieg führt über 260 Stufen direkt hinaus zum Schlossberg. Der Aufstieg kann anstrengend sein, dahin ist es ratsam häufiger Pausen einzulegen. Aber auch der Abstieg ist nicht ohne und kann durchaus auf die Knie gehen. Eine gesunde Übung ist mit Sicherheit beides. Mehrere weitere Wege, zum Beispiel vom Karmeliterplatz, sowie auch von der Wickenburggasse führen hinauf zum Schlossberg. Viele Besucher nutzen diese Wege um gemütlich hinunter zu spazieren, nach dem man mit dem Lift oder der Bahn hinauf gefahren ist.